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Hormonfreie Verhütung
Häufig werden wir nach hormonfreien Verhütungsmethoden gefragt. Theoretisch sollte der Frauenarzt/die Frauenärztin dafür der richtige Ansprechpartner sein. Die Erfahrung zeigt aber, dass das Wissen der meisten GynäkologInnen darüber erstaunlich gering ist. Offensichtlich ist die moderne Gynäkologie stark auf hormonelle Verhütung fokussiert. Daher werden hormonfreie Verhütungsmethoden häufig als unsicher eingestuft. Bei richtiger Anwendung sind diese aber genau so sicher wie und zum Teil sogar sicherer als hormonelle Verhütungsmethoden. (Kommentar zum Pearl-Index weiter unten)
Hier sollen folgende hormonfreie Verhütungsmethoden vorgestellt werden:
  • nfp / sensiplan / symptothermale Methode
  • Kupferspirale / Goldspirale / Kupferkette
  • Kondom
  • Diaphragma / Portiokappe
nfp / sensiplan / symptothermale Methode
Diese Begriffe stehen für die Kombination von intensiver Körperwahrnehmung und Fruchtbarkeitsbeobachtung. Beobachtet werden zyklisch auftretende Zeichen wie Basaltemperatur-Veränderungen, Zervixschleim und Muttermundbeschaffenheit. Dazu gibt es Methodenregeln zur sicheren Bestimmung der fruchtbaren bzw. unfruchtbaren Zeit. Bei richtiger Anwendung ist diese Methode so sicher wie die Pille.
Das Erlernen dieser Methode erfordert etwas Konzentration und Aufmerksamkeit. Sie kann eigenständig sowie in Form von Kursen (auch online) erlernt werden. Einmal verstanden kann sie lebenslang angewandt werden.    
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Kupferspirale / Goldspirale / Kupferkette
Die Verhütung mittels Kupfer hat leider einen relativ schlechten Ruf, da sie unter bestimmten Umständen die Blutung verstärken kann. Dass eine Hormonspirale auch verstärkte Blutungen verursachen kann wird beim Abwägen der Vor- und Nachteile dieser beiden Spiralen von Frauenärzt_innen meist verschwiegen.
Verstärkte Blutungen unter einer Kupferspirale liegen jedoch meist an einer unpassenden Größe. Früher wurden Kupferspiralen für Frauen hergestellt, die bereits Kinder geboren haben, d.h. sie waren verhältnismäßig groß. Wurden diese dann jungen Frauen eingesetzt so kam es oft zu verstärkten Monatsblutungen. Doch inzwischen gibt es Kupferspiralen in verschiedenen Größen (je nach Hersteller), so dass für jede Frau die passende Größe gefunden werden kann und verstärkte Blutungen wegen unpassender Größe weitgehend der Vergangenheit angehören. Zur Bestimmung der Größe muss die Gebärmutter über Ultraschall vermessen werden. DIe Gynäkologin Dr. Dorothee Struck erklärt in diesem Video warum es bei zu großen Kupferspiralen zu verstärkter Monatsblutung kommen kann.
Die Goldspirale unterscheidet sich von der Kupferspirale lediglich durch einen Goldanteil, der die Spirale haltbarer macht. Das Wirkprinzip ist aber auch hier Kupfer.
Die Kupferkette funktioniert ähnlich wie die Kupferspirale, hat jedoch keinen festen t-förmigen Körper, sondern eine Kette mit Kupfergliedern, die in der Gebärmutter verankert wird.
Im Prinzip kann jede/r Gynäkologe /in eine Kupfer- oder Goldspirale legen, doch die Kupferkette wird nicht von allen Ärzten gelegt.  Hier ein Link mit umfangreichen Informationen.

Kondome
Altbewährt und sicher, haben sie dennoch einen viel zu schlechten Ruf. Das liegt u.a. auch daran, dass oftmals - ähnlich wie bei der Kupferspirale - die Größe nicht stimmt. Männer sind eben unterschiedlich gebaut. Ein zu großes Kondom rutscht ab, ein zu kleines mindert die Empfindungsfähigkeit oder/und kann platzen. Durch falsche Größen entstehen die meisten Kondompannen. Und natürlich durch falsche Anwendung. Daher empfehlen wir, die genaue Größe zu bestimmen und es mal mit maßgeschneiderten Kondomen zu probieren. Kondome eignen sich auch sehr gut für die Kombination mit nfp/sensiplan/symptothermale Methode.
Diaphragma / Portiokappe
Das Diaphragma zählt wie das Kondom zu den Barrieremethoden. Es besteht aus einer weichen, schalenförmigen Kappe aus Silikon mit einer eingearbeiteten Metallfeder. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr so in die Scheide der Frau eingelegt, dass es zwischen dem zervikalen Ende der Scheide und dem Schambein sitzt und dadurch den Muttermund vollständig verschließt. Die passende Größe des Diaphragmas muss durch einen Gynäkologen oder ein Frauengesundheitszentrum bestimmt werden und beträgt zwischen 60 und 90 mm Durchmesser. Dabei wird auch die richtige Anwendung erklärt und geübt. Eine ausreichende empfängnisverhütende Wirkung wird nur erreicht, wenn gleichzeitig ein die Bewegung der Spermien hemmendes Gel verwendet wird (heutzutage sind keine aggressiven spermiziden Gels mehr notwendig, es gibt Gels auf Zitronen- oder Milchsäurebasis, die zudem noch gut für die Scheidenflora sind) und das Diaphragma nicht früher als acht Stunden nach dem Geschlechtsverkehr wieder entfernt wird. Weitere Informationen
Die Portiokappe funktioniert ähnlich wie das Diaphragma. Die Kappe ist jedoch kleiner und wird direkt auf den Muttermund gesetzt.
Weitere Informationen
Beide Varianten eignen sich für die Kombination mit nfp / sensiplan / symptothermalen Methode.
PEARL-INDEX
Mit dem Pearl-Index wird die Sicherheit eines Verhütungsmittel in Zahlen gefasst. Diese Zahl jedoch als einzigen Anhaltspunkt zu nehmen wäre ungenau. Die Sicherheit einer Verhütungsmethode hängt entscheidend davon ab, dass sie richtig und durchgängig angewendet wird. Zusätzlich kann beispielsweise die Wirkung der Antibabypille von Medikamenten wie Antibiotika beeinflusst werden und so ungewollt eine Schwangerschaft auftreten. Des Weiteren berücksichtigt der Pearl-Index statistisch wichtige Parameter nicht, wie z. B. die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs und er schreibt auch keine minimale Größe der untersuchten Gruppe vor. Je kleiner eine Gruppe, desto geringer ist die statistische Aussagekraft. Darüber hinaus sollte der Hersteller sicherstellen, dass allen Studienteilnehmern die Methode einheitlich und vollständig erklärt wird. Dies ist nicht immer der Fall und kann das Ergebnis beeinflussen. Ein weiterer beeinflussender Faktor ist die Tatsache, dass über den gesamten Untersuchungszeitraum einer Studie eine konstante Fehler-Rate (Anzahl an Schwangerschaften) angenommen wird. Diese Annahme ist aus zwei Gründen falsch. Erstens ist davon auszugehen, dass fruchtbarere (oft jüngere) Paare auch früher im Untersuchungszeitraum schwanger werden und damit aus der Studie ausscheiden. Zweitens hängt die Sicherheit und Effektivität einer Verhütungsmethode ganz entscheidend von der Erfahrung der Anwender ab. Verbleiben Paare länger in einer Studie, steigt Ihre Erfahrung mit der Verhütungsmethode und die Sicherheit steigt automatisch, die Fehlerrate sinkt. (Quelle)
Neben dem Pearl-Index gibt es noch den Methoden-Index und den Gebrauchs-Index.
Methoden-Index:
Der Methoden-Index gibt die maximale Sicherheit einer Verhütungsmethode bei immer korrekter Anwendung an. Das bezeichnet die ideale Anwendung ohne jeden Fehler.
Gebrauchs-Index:
Gebrauchsindex oder Anwendersicherheit: Dabei handelt es sich um die durchschnittlich im täglichen Leben erreichte Sicherheit. Diese weicht häufig vom Methoden-Index deutlich ab.

Vergleich Verhütungsmethoden
Verhütungs-
methode
Methoden-sicherheitAnwendungs-sicherheit
Hormonspirale0,160,16
nfp/sensiplan/
symptothermale Methode
0,31 - 3
Kupferspirale0,3 - 0,70,7
Pille0,3 - 0,76 - 8
Diaphragma1,2 - 42 - 8 (ohne Gel bis 20)
Kondom8bis zu 15 (bei falscher Größe oder/und Anwendung, s.o.)
Quelle
 
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